FÜTTERUNG - Pferde je nach Anspruch optimal versorgen

Pferde brauchen eine bedarfsgerechte und an das Körpergewicht angepasste Futterration. Ein hoher Rohfaseranteil ist entscheidend für eine funktionierende Verdauung. Vitamin- und mineralstoffreiche Futterkomponenten sichern die Vitalität des Pferdes.

Heu ist die Grundlage in jeder Pferdefutterration

Der Verdauungstrakt des Pferdes ist auf die Verwertung von rohfaserreichem und energiearmen Futter ausgelegt. Daher sollte Heu die Basis jeder Pferdefutterration sein, egal ob für Freizeit-, Sport- oder Zuchtpferde.

Unser Futtertipp:

Ein Pferd sollte täglich mindestens 1,5 kg Heu je 100 kg Lebendgewicht erhalten.

FÜTTERUNGSTIPPS

  1. Frisches, sauberes Wasser muss immer zur Verfügung stehen
  2. Tägliche Versorgung mit Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen
  3. Salzleckstein zur freien Verfügung anbieten
  4. 1,5 kg Raufutter je 100 kg Lebendgewicht
  5. Einsatz von Heunetzen und speziellen Futterraufen kann die
    Fressdauer verlängert werden
  6. Längere Fresspausen von mehr als vier Stunden vermeiden
  7. Auf regelmäßige Futterzeiten achten und dem Pferd beim Fressen Ruhe gönnen
  8. Auf einwandfreie Futterqualität, besonders beim Raufutter, achten
  9. Erst Raufutter, dann Kraftfutter geben (reduziert die Gefahr von Magengeschwüren)
  1. Heu vom 1. Schnitt, zur Blüte geschnitten sollte bevorzugt gefüttert werden
  2. Kein blähendes Futter (junges Grünfutter, warmes Futter, Klee, Luzerne)
    und kein verschmutztes, erdiges Futter (Rüben) füttern
  3. Futterumstellungen immer schrittweise und niemals abrupt durchführen
  4. Kraftfuttermenge auf die Leistung und den Pferdetyp anpassen
  5. Kleine Kraftfuttermengen über den Tag verteilt füttern, mind. 3 x pro Tag
  6. Je 100 kg Lebendgewicht max. 300 g Futter pro Portion
  7. Auch bei hohen Leistungen sollte die gesamte Kraftfuttermenge auf
    1 kg je 100 kg Lebendgewicht und Tag begrenzt werden
  8. Erst zwei Stunden nach der Fütterung mit dem Pferd arbeiten
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Die Qualität des Raufutters ist entscheidend

Speziell in der Pferdefütterung muss unbedingt auf die Qualität des verfütterten Heus geachtet werden. Qualitativ hochwertiges Heu sollte frei von Staub, Pilzsporen und anderen Verunreinigungen sein. Eine grünliche, natürliche Heufarbe und ein angenehm, leicht aromatischer Duft sind wichtige Qualitätsmerkmale. Verschimmeltes Heu darf keinesfalls angeboten werden, da Pferde sehr empfindlich auf Toxine reagieren!
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Kraftfutter für Pferde bedarfsdeckend ergänzen

Für ein Reit- oder Zuchtpferd reichen Heu und Gras nicht aus. Es braucht zusätzlich Ergänzung mit Kraftfutter, damit es zu keiner Unterversorgung kommt. Die Kraftfuttermenge muss individuell an jedes Tier angepasst werden. Dabei spielen Gewicht, Arbeitsbelastung und das Alter des Pferdes eine wichtige Rolle.
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Raufutter vorlegen, Kraftfutter nachfüttern

Vor der Kraftfuttergabe sollte immer Raufutter vorgelegt werden. So werden Verdauungsstörungen vorgebeugt. Futterumstellungen sollten nur langsam umgesetzt werden, damit sich der Verdauungstrakt des Pferdes an die neue Futterration gewöhnen kann.
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Lange Fresspausen vermeiden

Im Magen des Pferdes wird kontinuierlich salzsäure-haltiger Magensaft gebildet, der durch Speichel neutralisiert wird. Daher ist es wichtig, dass Pferde viel kauen und so Speichel produzieren. Hochwertiges Raufutter wird länger gekaut als Kraftfutter. Dadurch wird mehr Speichel produziert und der Magensaft neutralisiert. Fresspausen von mehr als 4 Stunden müssen vermieden werden, da es sonst durch die laufende Produktion von Magensäure zu einer Schädigung der Magenschleimhaut kommen kann. Koliken und Magengeschwüre sind die Folge.
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Immer ausreichend Wasser zur Verfügung stellen

Neben optimaler Fütterung ist auch die Versorgung mit Wasser Voraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistung. Daher muss dem Pferd immer ausreichend frisches und sauberes Wasser zur Verfügung stehen. Bei Ausdauerleistungen wie Distanz- oder Vielseitigkeitspferden oder Stuten in der Laktation ist eine ausreichende Wasserversorgung wichtig.
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Verdauungsstörungen beim Pferd

Das richtige Fütterungsmanagement kann bei Störungen des Magen-Darm-Traktes unterstützen. Pferde haben ein kleines Magenvolumen und können daher nur kleine Mengen Futter auf einmal aufnehmen. Deshalb sollte regelmäßig und öfters gefüttert werden.

Maßgeschneidertes Fütterungskonzept

Die Garant Futtermittelberater analysieren die betrieblichen Gegebenheiten
und erstellen gemeinsam mit den Landwirten vor Ort am Betrieb ein Fütterungskonzept,
das individuell auf den Betrieb abgestimmt ist.